Qing

Qing´s Geschichte

Der kleine Qing wurde im Okt. 2016 schwer verletzt in China in einer Nebenstraße gefunden. 
Sein großes Glück war, dass er von einem Mitglied eines dort tätigen Amerikanischen Tierschutzvereins gefunden wurde, der ihn sofort in eine Tierklinik, mit der dieser Verein zusammenarbeitet, brachte. Dort rang man einige Zeit um sein Leben. Seine Beine waren praktisch zur Hälfte ab und sahen sehr schlimm aus. Er war völlig ausgemergelt und hatte nur noch wenig Leben in sich. Zudem fehlte ihm auch noch der halbe Unterkiefer.
Was geschah kann nur vermutet werden. Da es in China relativ üblich ist, Hundepfoten als Glücksbringer zu verkaufen, wird vermutet, dass die Füße deshalb abgeschnitten wurden. Irgendeine mitleidige Seele hatte ihm wohl provisorische Verbände um die Beine gemacht, jedoch dann auch auf der Straße liegen lassen… Man muss zum Verständnis dazu sagen, dass dort ganz andere „Sitten“ als hier üblich sind. Hätte ihn dieser Mensch in eine Klinik gebracht, hätte man sofort Geld von ihm gefordert. Denn dort muss derjenige, der jemanden in eine Klinik bringt (ob Mensch oder Tier) dafür bezahlen. 
Nachdem man es dort geschafft hatte, ihn wieder aufzupäppeln und er wieder Kraft zum Leben gesammelt hatte, wurde er zur Vermittlung freigegeben. Über viele, viele Umweg las ich von ihm. Ich hatte zuvor im April 2017 meinen geliebten, ebenfalls gehandicapten, Hund Fynn gehen lassen müssen. Da mir Fynn gezeigt hatte, WIE VIEL Lebensqualität ein gehandicaptes Tier hat, wenn es nur jemanden hat, der es liebt, so wie es ist, hatte ich beschlossen, wieder einen behinderten Hund zu adoptieren. 
Und so kam es, dass der kleine Qing im August 2017 (ja, so lange war er in der Klinik) in Frankfurt landetet, wo ich und zwei weitere liebe Menschen, bereitstanden um ihn in Empfang zu nehmen und nach Hause zu holen. Als er ankam wog er knappe 4,5 kg und da hatte er bereits zugenommen… 
Dieser kleine Hund war so erstaunlich. Er hüpfte aus seiner Transportbox in meine Arme und freute sich wie Bolle… Als wüsste er schon, dass er nun ein Für Immer Zuhause gefunden hat. Natürlich war er anfangs noch sehr aufgeregt. Alles war neu. Neues Land, neue Sprache usw. Doch er hat sich sehr schnell und sehr gut eingelebt. 
Leider entzündete sich immer wieder einer der Stümpfe. Grund war, dass von innen der Knochen zu spitz war und so gegen die Haut drückte. Also gingen wir zu einem speziellen Tierarzt, den uns Freunde, die ebenfalls einen behinderten Hund haben, empfohlen haben. Dieser meinte, es ginge kein Weg an einer weiteren Operation vorbei, der Knochen müsste noch einmal gekürzt und gerundet werden. Auch der andere Stumpf gefiel ihm nicht wirklich gut. So wurde Qing im Februar und im April 2017 jeweils an einem Stumpf nochmals operiert wurde. Diese Entscheidung war für ihn super! Denn seitdem kann er auch auf seinen Stümpfen „laufen“ ohne das er Schmerzen darin hat. Bereits kurz nachdem er hier angekommen war, haben wir Kontakt mit unserem „Rolli-Spezialisten“ Rolf Kleeberg, aufgenommen und die Maße von Qing an ihn gesendet. So hatten wir bereits wenige Wochen später den Frontrolli von EddiesWheels hier stehen. Nach einigem Üben konnte Qing damit sehr gut umgehen. Heute düst er damit durch Wald und Wiesen!
Ja, sicher macht so ein Hund etwas an Arbeit. Zumal ich Qing jeden Tag seine selbst erfundenen Socken und Verbände wechseln muss. ABER es ist jeden Moment wert, wenn man sieht, wieviel Lebensfreude so ein geschundenes Tier dann hat. Er ist ein fröhlicher und frecher kleiner Hund, der sich nicht ein bisschen behindert fühlt… Es sind die Menschen, die ihn so ansehen. Er selbst glaubt er ist ein ganz großer kerngesunder Hund… Wenn man ihn so mit anderen Hunden erlebt. Egal ob groß oder klein, er geht furchtlos auf jeden zu. Und wenn ihm etwas nicht gefällt, dann wird der andere angebellt oder angeknurrt, er soll das gefälligst lassen… Und KEIN Hund hat in diesen fast zwei Jahren, die er schon bei mir ist, auch nur versucht ihn zu beißen oder zu schnappen oder oder… Alle respektieren ihn.
 
Und ich? Ich bin überglücklich mit ihm. 
Denn einem Leben zu helfen macht selbst glücklich!
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